Festumzug durch die Jahrhunderte

Am Sonntag, dem 07. Juni 2015, gab es in Französisch-Buchholz einen großen Umzug. Anlaß war unter anderem der 330. Jahrestag des Zuzuges der Hugenotten.

Das Angerdorf Buckholtz wurde wahrscheinlich um 1230 gegründet und wird erstmals 1242 in einer Urkunde erwähnt., In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts gab es schon einen Krug und eine kleine aus Feldsteinqadern errichtete Dorfkirche.
Nach zahlreichen Wechseln der Grundherrschaft kam Buchholz 1670 in den Besitz des Kurfürsten Friedrich-Wilhelm von Preussen, der bereits Anteile aus dem Jahre 1541 besaß . Da nach dem Dreißigjährigen Krieg viele Kossäten- und Bauernhöfe verlassen oder verwaist waren, wurde im Ergebnis des Edikts von Potsdam 1685 eine französische Kolonie durch die Ansiedlung von Hugenotten gegründet. So ließen sich die ersten zehn Bauernfamilien und sechs Gärtnerfamilien aus Frankreich 1687 in Buchholz nieder und bauten bisher unbekannte Gemüsearten an und pflanzten Obstbäume.

Ab etwa 1750 bürgerte sich die Bezeichnung „Französisch Buchholz“ mehr und mehr ein. Das Dorf wurde zu einem beliebten Ausflugsziel der Berliner. Aus dieser Zeit stammt auch die bekannte Radierung „Walfahrt nach Französch Buchholz“. (kein Schreibfehler!)

Von 1617 bis 1913 trug der Ort offiziell den Nanem Französisch Buchholz. Danach nannte sich die Gemeinde aufgrund antifranzösischer Ressentiments im Verlauf des ersten Weltkrieges in Buchholz um.

Vor 16 Jahren, am 30.Mai 1999 erhielt der Ort auf Anregung des Bürgervereins wieder den früheren Namen Frsanzösich Buchholz zurück.. dies alles und noch viel mehrwurde in 47 Bildern beim Festumzug dargestellt.

Lassen Sie mich bitte jetzt zwei Schwerpunkte hervorheben.

Der Einzug der ersten Hugenotten ins Dorf wurde unter Mitwirkung vieler ehrenamtlicher Helfer gestaltet. Jung und Alt zog farbenfroh verkleidet mit Handwagen ,Körben und Säcken unter großem Aplaus die holprigen Straßen entlang. Sie verteilten typische Mitbringsel, wie kleines Gebäck mit Namen Madelaines, sowie Bonbons und getrocknete Kräuter ihrer Heimat an die Buchholzer. Diesen Siedlern verdanken wir unter anderem den Spargel, den Blumenkohl, Artischocken, Schwarzwurzeln und Champignons sowie die Zuckerrüben. Sie brachten auch die Butterbirnen und Melonen mit. Die Tabakherstellung, auch der Früh- und Mistbeetbau und die Seidenmanufaktur waren ihnen bekannt. Aus ihrer Heimat brachten sie überhaupt viele handwerkliche Fähigkeiten mit.

Auf der Gedenktafel zur Wierderbenennung heißt es: Im Bewußtsein unmserer deutsch-französischen Tradition eines fruchtbarebn Zusammenwirkens in Toleranz und gegenseitiger Achtung steht dieser Name für das Verbindende, das Historische und das Neue.

Ein anderes Bild des historischen Festumzuges wurde vom Bezirksverband der Kleingärtner Pankow gestaltet und erinnert daran, daß 1927 die Gründung von sieben Kleigartenanlagen in Buchholz erfolgte. Die einzelnen Anlagen haben es sich nicht nehmen lassaen, ein aktuelles Bild des Kleingarenwesens und unser Bezirkswappen zu präsentieren.

Christel Liebram

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