Eine besondere und ganz andere Grüne Woche 2015

Am Montag, dem 19.1.2015, besuchten wir – mein Mann und ich – die diesjährige Grüne Woche. Unsere Erwartungen als aktive Gartenfreunde richteten sich auf die Frage, wie in der Blumenhalle auf das 80. Jubiläum dieser bedeutenden Messe hingewiesen wird. Waren es doch die Kleingärtner, die 1948 dafür plädierten, unbedingt solch eine Schau im zerstörten Berlin zu zeigen. Damals stand die Nahrungsbeschaffung für die Bevölkerung noch im Vordergrund.

Noch rechtzeitig zu dieser Grünen Woche  kann vom Landesverband Berlin der Gartenfreunde e.V.  das erste Jahrbuch „Der Berliner Kleingärtner“  zur Geschichte des Kleingartenwesens in Berlin vorgestellt werden. Hoffentlich findet dies eine große Resonanz.
Auf der diesjährigen Messe sieht man, welche Bedeutung dem Umgang mit der Natur und der ökologischen Erzeugung von Nahrungsmitteln beigemessen wird. Aus vielen Ländern reisen die Aussteller an  und lassen uns den Duft der großen weiten Welt miterleben.
Wir hielten uns lange in der Halle von Russland auf, weil sie so großräumig, mit viel Folklore und interessant war. Hier konnten wir eine wohltuende Pause einlegen.
Vorher hatten wir die Blumenhalle erkundet und die Darstellung der Welterberegion Mitteldeutschland mit Bewunderung bestaunt. Martin Luther saß da auf einer Bank und lud uns ein, das Modell der Wartburg zu besichtigen. Im Jahre 2017 wird in dieser Region dann der 500. Jahrestag der Reformation begangen.
Die Vorbereitungen sind in Thüringen und anderswo im vollen Gange. Zu diesem Landstrich gehören die Buchen. Ihre Stämme tauchen die ganze Halle in ein zauberhaftes Bild, das durch Sinnsprüche und wundervolle Blüten- und Blumenarangements belebt wird. Darunter immer wieder Sorten der Kalanchoe, auch hierzulande flammendes Kätchen genannt und 2014 als Zierpflanze des Jahres gekürt. Das hat mich sehr ergriffen, hat doch mein Großvater, der Gärtnermeister Gustav Preuß, diese unscheinbare Pflanze aus Madagaskar in Berlin als Topfpflanze gezüchtet. So nannte er die erste Handelssorte  im Jahre 1938 nach mir, nämlich Christel Preuß. Dass ich das dankbar erleben dufrfte, gab dem Besuch der Blumenhalle ein ganz ergreifendes Gepräge.
Natürlich führte uns unser Besuch zum Schluss wie jedes Jahr in die Brandenburghalle. Man wurde in dem Gedränge von einem zum anderen Stand regelrecht geschoben und von engagierten Markthändlern angeredet und in die Region zu einem Besuch eingeladen.
Sichtlich erschöpft ließen wir uns vor einer Bühne auf einer Bank nieder. Es wurde alles für den Auftritt eines Blasorchesters vorbereitet. Dort erlebten wir dann eine äußerst interessante Gesprächsrunde mit: Auf der Bühne erschienen zwei Moderatoren vom RBB und führende Politiker  aus Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Ministerpräsident Woithe und die Oberbürgermeisterin von Potsdam sowie der Ministerpräsident Haseloff gaben einen Ausblick der Vorbereitungen auf die bevorstehende BUGA 2015 an fünf Standorten in der Region und luden die Besucher zu den geplanten Veranstaltungen ein.
Als die Blasmusik anfing, verließen wir nach den vielfältigen Eindrücken an diesem Tag die Grüne Woche und waren dankbar für das Erlebte.
Christel Liebram

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