Die Wurzeln der Familie des stellvertretenden Bürgermeisters Louis Schmidt (1836-1917) reichen bis ins Dorf Rosenthal. Schmidt war auch Gemeindeschöffe und betrieb die alte Schmiede in Pankow, Wilhelm-Kuhr-Straße 1.
Vom Museumsverbund wurde bei uns in Rosenthal nachgefragt, ob die Familie des stellvertretenden Bürgermeisters Louis Schmidt (1836-1917), der auch Gemeindeschöffe war und die alte Schmiede in Pankow, Wilhelm-Kuhr-Straße 1, betrieben hatte, im Stammbaum Wurzeln habe, die bis ins Dorf Rosenthal reichen.
Im Archiv hätte man darüber sicherlich etwas finden können. Bereits 1996 haben wir beide ein Projekt der jetzigen Platanengrundschule in Blankenfelde betreut und die Ergebnisse im Museum abgegeben. Das Thema lautete „Die Schmieden im Norden Pankows“. Es wurde festgestellt, wo und von welchen Besitzern Schmieden in Rosenthal betrieben wurden. Der Name Schmidt mit dem alten Standort Schönhauser Straße 5 war dabei.
Wir können nun auch auf die Rosenthaler Chronik von Günter Horning, erschienen 200, verweisen. Daraus geht hervor, dass der Stammbaum der Familie Schmidt hier bei uns drei Generationen älter und äusserst aufschlussreich ist, weil viele Verbindungen zu anderen Familien im Dorf sichtbar werden.
Was war der Anlass für das neuerliche Interesse?
Herr Klaus-Dietmar Schmidt und Frau Sabine aus Hemmingen wollten mehr über ihren Vorfahren Louis Schmidt erfahren. Sie sahen bei einem Besuch die zerfallene Grabstätte auf dem Friedhof I, gleich neben dem Erbbegräbnis von Kilisch von Horn, und haben nun dafür gesorgt, dass sie wieder in einen würdigen Zustand versetzt wurde.
Wir haben am Totensonntag 2012 in Verbundenheit ein kleines Gesteck niedergelegt.
Am 11.07.2012 trafen wir uns mit der Familie Schmidt im Landhaus Rosenthal. Sie hatten die Ergebnisse aus der Chronik von Günter Horning mit ihren Aufzeichnungen verglichen und konnten nun unsere Nachforschungen über die Schmieden , die als Ausstellungstafeln im Landhaus Rosenthal vorhanden sind, bei einem Gespräch betrachten.
Weitere Erkenntnisse brachte eine Wanderung nach Blankenfelde zur Dorfkirche und über den alten Kirchhof. So könnte die Linie der Schmiede-Schmidts aus Rosenthal weiter über die Familie Wiese bis zur Familie Neuendorf, die offensichtlich aus Blankenfelde stammt, sogar bis zum 31.12.1708 zurückverfolgt werden.
Danach entstand von Herrn Schmidt eine überarbeitete Neufassung der Anmerkungen zum Stammbaum der Familien Schmidt-Kieselack, die auch uns für unsere Heimatstube in Rosenthal übergeben wurde.
Lassen wir diesen Teil des Berichtes mit einem Auszug aus dem letzten Brief ausklingen. „ Als wir uns von der Kirche in Blankenfelde abwandten, fiel unser Blick auf die Platanenschule, der wir das Protokoll über die Schmieden in Berlin verdanken.Auf dem Rückweg durch die Flur von Blankenfelde nach Rosenthal genossen wir immer noch den herrlichen Sonnenschein, während neben uns die Heidekrautbahn schnaubend an uns vorbeituckerte, In der Ferne sahen wir über Weiden, Felder und Wälder hinweg zum Fernsehturm am Alex und wussten, das im Bewusstsein unserer Vorfahren dort der Mittelpunkt der Welt lag.
Und abschließend noch eine andere Geschichte, die aber unmittelbar mit unseren Ausführungen zusammenhängt. Im 1.Nachtrag zu „Grosse Stadt aus kleinen Steinen“ von Otto Jacobi ist unter umbenannte Strassen zu lesen:
Kattegattstraße
Bis Dezember 1938 hieß die Strasse Schmidtstraße. Vom Geländebesitzer Joachim 1894 angelegt, erhielt sie von ihm den Namen Barthstraße (ein Verwandter), während er die gleichzeitig angelegte parallellaufende Straße Gottschalkstraße benannte. In der Gemeinde vertretersitzung vom 13.9.1894 wurde die Bezeichnung Barthstraße abgelehnt und in Schmidtstraße (nach dem stellvertretenden Bürgermeister und Gemeindeschöffen Louis Schmidt in Anbetracht seiner fast 25-jährigen gemeindlichen Tätigkeit) umbenannt. Aber am 1. April 1938 gab es Grenzveränderungen im Verwaltungsbereich von Pankow. Während sich bei der Gottschalkstraße und auch der Steegerstraße nichts änderte, wurde die Schmidtstraße zur Kattegattstraße.
Die Nachfahren haben nun den Antrag gestellt, eine namenlose Straße in Pankow wieder nach Louis Schmidt zu benennen. Er gehört in eine Reihe mit Richard Gottschalk und Wilhelm Kuhr.
In unserer Broschüre des Freundeskreises der Chronik Pankow e.V. zum 90-jährigen Bestehen haben wir Louis Schmidt nicht unerwähnt gelassen . Er sprach als Amtsvorsteher-Stellvertreter den Toast zur Grundsteinlegung für unser Rathaus aus:
MÖGE IN DIESEM BAUE WEISHEIT WOHNEN,
DIE GERECHTIGKEIT HIER HEIMISCH SEIN,
DANN WIRD PANKOW FERNER WOHL GEDEIHN
Christel und Helmut Liebram